SSC Bad Vilbel – USC Konstanz 3:2 (25:23, 14:25, 20:25, 25:23, 16:14)
Am vergangenen zweiten Adventssonntag gastierten die Drittliga-Volleyballerinnen des USC Konstanz im Norden Frankfurts beim SSC Bad Vilbel. Die knapp 50 Zuschauer in der Bad Vilbelner Halle, darunter auch einige mitgereiste Konstanzer Fans, sahen einen emotionalen Schlagabtausch auf Augenhöhe, bei dem „Die Tulpen“, wie sich das SSC-Team selbst bezeichnet, am Ende mehr Geduld bewies und das glücklichere Händchen hatte. Für Konstanz gab es zumindest einen Trostpunkt für die Tabellenwertung.
Das Team von Chef-Trainer Andi Glas erwischte nach der knapp vierstündigen Anreise keinen guten Start. Sichtlich nervös, mit Problemen in der Abstimmung auf dem Feld und Ungenauigkeiten in den Angriffen gerieten die Konzilstädterinnen schnell in Rückstand (3:8, 12:17). Eine Auszeit von Glas brachte die dringend benötigte Konzentration zurück ins Team um Mannschaftführerin Britta Steffens. Dieses agierte nun wie ausgewechselt: Das Zuspiel/Diagonal-Duo Steffens/Fuchs konnte nun ein ums andere Mal raffinierte Spielzüge kreieren dank einer verbesserten Annahme um Libera Kabalak. Folglich waren nun die Angriffsschläge erfolgreicher, besonders über die Außenposition durch Kessler/Sari sowie über die Diagonale und der USC kämpfte sich Punkt für Punkt ins Spiel (18:22, 23:23), ehe der SSC den ersten Satzball zum 1:0 für sich entschied.
Die Ansprache von Trainer Glas in der Satzpause fiel eindeutig aus: Konzentration, keine Experimente, klare Aktionen. Und das setzten die USC-Damen direkt um: druckvolle Aufschläge von Steffens, Fuchs und Sari, immer wieder spektakuläre Abwehraktionen von Kabalak, sofern Sandra Bertsch und Sybille Bosch den gegnerischen Angriff nicht schon mit ihrem Block entschärften. Selbst Bad Vilbels beste Angreiferin Constanze Bieneck fand irgendwann kein Mittel mehr gegen das Spiel des USC, der dann auch nichts mehr anbrennen ließen und sich einen starken 25:14 Satzgewinn erspielten.
Diesen Schwung und die Euphorie nahmen das Glas-Team mit in Satz drei und konnte an die Leistung vom vorherigen Durchgang anknüpfen, auch wenn die Gastgeberinnen langsam zurück ins Spiel fanden. Letztlich war es Pia Fuchs die den Sack zum 25:20 für den USC mit einem klugen Angriff zu machte.
Für den USC sollte Durchgang Nummer vier eigentlich der Letzte werden. Bis zum Stand von 14:6 sah es für das Glas-Team auch so aus. Doch Bad Vilbel erwachte aus dem Dornröschenschlaf und nutzte die sich immer mehr einschleichenden Leichtsinnsfehler auf USC-Seite für sich (10:14, 17:17). Die aufsteigende Nervosität war den Konstanzerinnen anzusehen, auch wenn sie versuchten, die Oberhand im Spiel zu behalten. Ein Kopf-an-Kopf Rennen begann zum Ende des vierten Satzes, den der SSC um Haaresbreite mit 25:23 für sich entschied.
Das Team mit den stärkeren Nerven würde in diesem Duell als Sieger vom Feld gehen. Zu Beginn des entscheidenden Satzes sah es danach aus, dass der USC wenigsten noch zwei Punkte als Sieger mit an den Bodensee bringen würde, doch die knappe 5:2 Führung wurde schnell verspielt und wie zuletzt begann erneut ein erbitterter Kampf auf höchstem Drittliganiveau und beeindruckenden Ballwechseln, bevor Bad Vilbel die Chance zum Matchball bei 15:14 nutzte und damit die Partie 3:2 für sich entschied.
Trotz der großen Enttäuschung in den Gesichtern der USC-Damen zeigten diese zeitweise, welche starke Leistung sie präsentieren können und dass sie in der Lage sind auch die Top-Teams der Tabelle zu schlagen. An diesem zweiten Adventssonntag sollte dazu jedoch noch das letzte Quäntchen Glück gefehlt haben.
Am kommenden Sonntag steht das letzte Heim- und Hinrundenspiel in diesem Jahr in der Konstanzer Schänzlehalle an, bevor sich die USC-Damen in die wohlverdiente Weihnachtspause verabschieden.
USC Konstanz: Bertsch, Bosch, Fuchs, Glas (T), Kabalak (L), Kessler, Peschka (CT), Piossek, Sari, Spomer, Steffens (C), Widmann
TSV GA Stuttgart: Bieneck, Elbert, Feil, Füller, Hornung, Jaron, Kreusel, Krimphoff, Laschewski (C), Martin (T), Raisig, Reutter, Steininger, Stricker, Waser