Barock Volleys MTV Ludwigsburg 2 – USC Konstanz 2:3 (24:26, 18:25, 25:23, 25:23, 15:17)
Am vergangenen Samstag fand das dritte Spiel der Rückrunde für die Konstanzer Volleyballer auf dem Plan. Trotz einer durch Krankheitsfälle geplagte Trainingswoche konnte das Team rund um Kapitän Ott, welcher in der besagten Woche auch erkrankt war, auf einen 11-Mann starken Kader zunächst zurückgreifen. Erfreulich dahingehend war auch, dass mit Nicolas Hornikel, einem bekannten Gesicht aus der vergangenen Saison, dem USC Konstanz ab sofort eine weitere Option im Zuspiel zur Verfügung steht sowie der bis dato verletzte Mittelblocker Büchner zurück in der Startaufstellung stand.
Mit gemischten Gefühlen traten der Tabellenführer aus Konstanz die Reise zum Viertplatzierten Ludwigsburg an, da zum aktuellen Zeitpunkt das Leistungsniveau der Barock Volleys nur schwer einzuschätzen war. Einerseits erinnerten sich die Spieler positiv an den eindeutigen Heimsieg aus der Hinrunde Mitte Oktober, wobei Ludwigsburg insbesondere im Angriffsverhalten nicht mit dem USC mithalten konnte. Andererseits bemerkte insbesondere das Trainerteam rund um Trainer Scheller und Hornikel die aufsteigende Form der Ludwigsburger. „Wir müssen wachsam bleiben, wenn Ludwigsburg mit ihren zahlreichen ehemaligen Zweitligaspielern anrückt! Erfahrung, Angriffsdruck und die sowieso starke Abwehrarbeit der Barock Volleys haben in der vergangenen Woche bei der SG MADS Ostalb drei klare Punkte gefordert. Wir müssen schauen, dass wir nicht genauso überrascht werden und an unseren Stärken festhalten.“, referierte Trainer Scheller nach dem Abschlusstraining am Donnerstag.
Wie bereits im vorherigen Heimspiel gegen Bad Waldsee startet die Partie direkt zu Beginn mit einer langen Spielunterbrechung aufgrund eines systemseitigen Fehlers in der Startaufstellung der Konstanzer. Denkbar ungünstig betraf dies die Liberoposition um Außenangreifer Von Wahlert, welcher die krankheitsbedingten Ausfälle auf dieser Position kompensieren sollte und nun mit Diagonalspieler Ivanov vertauscht worden war. Folglich konnte das Spiel mit dem Ausscheiden von Ivanov und dem Nachnominieren von Von Wahlert fortgesetzt werden. Diese Unterbrechung zeigte im Spiel der Konstanzer jedoch keine große Wirkung. Trotz eines anfänglichen Rückstands von fünf Punkten zogen die USCler bereits beim Stand von 15:15 im ersten Satz gleich. Starke Angriffsquoten, resultierend aus einer stabilen Annahme, auf beiden Seiten sorgten für einen denkbar knappen ersten Satzentscheid für den USC Konstanz mit 25:23.
Mit einer 1:0-Satzführung konnten die USCler sichtbar befreiter und stabiler aufspielen. Der verbesserten Aufschlag- und Abwehrarbeit hatten die Ludwigsburger zunächst nichts entgegenzusetzen. Zahlreiche Ein- und Rückwechselungen bestimmten das Spiel der Gastgeber, welche jedoch zum Stand von 19:14 deutlich an Wirkung verloren hatten. Mit der Einwechselung von Hornikel auf der Zuspielposition zum Ende des Satzes wurde die 2:0-Satzführung mit 25:18 besiegelt.
Mit Hinblick auf den dritten Satz waren die Verhältnisse zunächst klar. Die Konstanzer sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und die Ludwigsburger standen mit dem Rücken an der Wand. Wie so oft im Volleyballsport gilt diese Ausgangssituation als besonders gefährlich für beide Mannschaften. Wer das Momentum im dritten Satz für sich beanspruchen kann, ist entweder in der Lage das Spiel zu beenden oder eben aus Sicht der Ludwigsburger dieses zu drehen.
Gesagt getan! Mit hohem Aufschlagdruck und einer herausragenden Feldabwehr kämpfen sich die Ludwigsburger zurück in das Spiel. Die daraus resultierenden Ungenauigkeiten in der Annahme sowie der fehlende Einsatz in der Sicherung bei den Konstanzern ließen die Gastgeber die immer länger werdenden Ballwechsel bestimmen. Bei einem Rückstand von 9:14 schien der Satzentscheid klar sich für Ludwigsburg zu entscheiden. Trotz letzter Bemühungen und einer Stabilisierung der Annahme war dieser Satz, mit 23:25, nicht mehr zu retten. Auch der vierte Satz gestaltete sich als ein Abbild von Satz drei. Fest entschlossen die Dominanz auf dem Spielfeld wieder zu übernehmen, unterlagen die Konstanzer erneut über Großteilen des Satzes deutlich. Beachtlich jedoch zu nennen, war die Reaktion der USCler bei einem Rückstand von 14:21 und einem Wechsel auf der Mittelblockerposition. Mit Kordic in der Blockabwehr sowie im Aufschlag gelang des den Gästen sieben Breaks aufzuholen und sich mit 23:24 sogar den Anschluss an die bis dato hoch aufspielenden Ludwigsburger zu erspielen. Mit etwas Pech verloren die Jungs vom Bodensee allerdings auch Satz vier mit 23:25 und somit auch einen wichtigen Punkt im Kampf um den Aufstieg.
Der Ausgangslage bewusst, fassten sich die Konstanzer mit einer emotionalen Ansprache in der Satzpause ein Herz und wollten das Comeback, wie im Spitzspiel gegen Schwenningen vor zwei Wochen, für sich beanspruchen. Zu Beginn des fünften Satzes war ersichtlich, dass das Leistungsniveau der Ludwigsburger nicht abflachte. Starke Angriffsquoten und spektakuläre Abwehraktionen ließen die Zuschauer hoffen. Jedoch erstarkten ebenso die Konstanzer in der Anfangsphase und setzen einen spannenden Schlagabtausch in Gang. Im weiteren Spielverlauf konnte sich keiner der Teams absetzen, sodass bei einem Spielstand von 15:14 erstmalig ein Spielball und eine Angriffsmöglichkeit den Sieg der Konstanzer bringen könnte. Durch einen starken Block der Gastgeber wurde dieser allerdings abgewehrt und ermöglichte eine erneute Wende im Spiel. Zwei lange Ballwechsel bestimmen die Endphase von Satz fünf und brachte schlussendlich den Konstanzern denkbar knapp mit 17:15 den Sieg und zwei wichtige Punkt für die Tabelle.
„Mit dem Spiel haben wir erneut unsere Dominanz in knappen Situationen bewiesen. Das Team hält zusammen und auf jeden Spieler ist in solchen Situationen Verlass!“, fasste Co-Trainer Marcus Hornikel am Ende des Spieltags zusammen. Somit findet sich der USC Konstanzer mit 12 Siegen aus 12 Spielen weiterhin an der Tabellenspitze wieder. Mit dem einen Punktverlust aus dem Fünfsatzkrimi und dem soliden 3:0-Sieg der TG Schwenningen gegen Freiburg, rücken diese auf drei Punkte wieder heran und erhöhen die Spannung im Aufstiegskampf. Daher ist der USC Konstanz auch insbesondere in dem folgenden Heimspiel gegen den VfB Ulm am 1. Februar gefragt. Am Samstag um 15:30 Uhr ist Anpfiff in der Schänzlehalle. Die Jungs freuen sich drauf, mit ihren zahlreichen Fans einen wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft zu wagen.
USC Konstanz: Von Wahlert (L), Ivanov, Gaßner, Scheller, Hornikel N., Hornikel M. (T), Ott, Diwersy, Kordic, Hammer, Brenner, Büchner
Barock Volleys Ludwigsburg 2: Radanke, Ludwig, Gerdt, Schaefers, Grimm, Ludescher, Weiss, Salvatore, Paljic, Metzenthin, Anton, Geiger
MVPs: Lars Hammer (USC Konstanz) und Lucas Grimm (Barock Volleys MTV Ludwigsburg 2)
Januar 27., 2025