TSV GA Stuttgart – USC Konstanz 1:3 (17:25, 25:22, 20:25, 20:25) Als die erste Damenmannschaft des USC am vergangenen Samstag in Stuttgart die Masken ablegt und das Feld betritt, sind die Vorzeichen klar. Der bisher ungeschlagene TV Georgii-Allianz-Stuttgart gegen den Aufsteiger aus der Regionalliga. Wie immer war das Team von Trainer Philipp Röhl jedoch nicht angereist, um die zu vergebenen drei Punkte einfach herzuschenken – hatte man in den drei bereits gespielten Partien schon eindrucksvoll bewiesen, dass man auch als Aufsteiger ein ernstzunehmender Gegner ist. Genauso treten die Damen vom See dann auch auf. Der erste Satz beginnt zwar zunächst etwas schleppend, was vor allem an den sehr guten Aufschlägen der Stuttgarterinnen liegt. Konstanz agiert ansonsten jedoch in allen Elementen souverän, nur im Abschluss fehlt noch die Genauigkeit und ein Quäntchen Glück. Das soll sich Mitte des ersten Satzes ändern. Die Geduld der USC-Damen zahlt sich aus: Der Angriff führt immer öfter zum Punkterfolg und der Druck im Aufschlag stört zunehmend den Spielaufbau auf Seiten der Gastgeberinnen. Nach einer Aufschlagserie von Lena Schuh geht der USC in Führung, 25:17 schließlich das Endergebnis zugunsten der Damen vom See. Im zweiten Satz agieren beide Teams zunächst auf Augenhöhe. Während die Konstanzerinnen nun in allen Bereichen sehr souverän scheinen, schleichen sich bei Stuttgart zunehmend Fehler ein. Viele ungenaue Zuspiele erschweren das Spiel auf Seiten des TSV. Dass der zweite Durchgang am Ende trotzdem mit 25:22 an Stuttgart geht, liegt vor allem an einer wackeligen Annahme bei Konstanz ab Mitte des Satzes. Druckvolle und lange Aufschläge der Stuttgarterinnen beeinträchtigen das bis dahin sehr variable Zuspiel von Maja Wanner und auch die Disziplin in der Abwehr lässt zwischenzeitlich nach. Obwohl Libera Tena Lovric in der Sicherung nahezu jeden Ball vom Boden kratzt, kann der Satzverlust nicht mehr abgewendet werden.
Konstanz lässt sich von dem verlorenen Satz jedoch in keinster Weise aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Ab jetzt gelingt fast alles. Starke Angriffe über die Mittelblockerinnen Felicitas Piossek und Johanna Slowik, eine nun wieder stabile Annahmereihe um Libera Tena Lovric, harte Angriffe von Britta Steffens und Lina Hummel. Die Taktik vom Trainerteam um Philipp Röhl, mutige Aufschläge in Richtung der ehemaligen Bundesligaspielerin der Stuttgarterinnen, Julia Schaefer, zu platzieren, geht außerdem auf und sorgt dafür, dass diese im Angriff kaum ihre Stärken ausspielen kann. Klare Absprachen und viel Ruhe im Spielaufbau ermöglichten auf der Seite der USClerinnen nun alle Angreiferinnen perfekt in Szene zu setzen, während Stuttgart zunehmend den Faden verliert. Nach einer 19:15 Führung beenden die Gäste den dritten Satz mit 25:20 und nehmen den Schwung nahtlos mit in den vierten Durchgang. Die Emotionen, befeuert von lautstarken Auswechselspielerinnen, tragen das Team um Mannschaftsführerin Lina Hummel durch den Satz. Johanna Slowik, die später auch verdient zum MVP des Spiels ernannt wird, blockt die gegnerischen Angreiferinnen ein ums andere Mal. Mit einem Ass beenden die Damen des USC Konstanz, ebenfalls mit 25:20, den Satz und gewinnen so überraschend drei Punkte in Stuttgart. Philipp Röhl fasst zusammen: „Wir haben uns von Spiel zu Spiel verbessert. Die Mädels setzen die vorgegebene Taktik inzwischen perfekt um und bringen zusätzlich eine Menge positive Emotionen aufs Feld. Das ist eine geniale Mischung und aktuell unser Erfolgsrezept.“
Lina Hummel ergänzt: „Es macht so viel Spaß mit diesem Team auf dem Feld zu stehen. Alle ziehen an einem Strang und jeder versucht Verantwortung zu übernehmen, wenn es mal nicht läuft. Das macht eine gute Mannschaft aus.“ Ein großes Lob geht von Seiten der Konstanzer außerdem an den Verein TSV GA Stuttgart, die ihr Hygienekonzept sehr diszipliniert umsetzen und so für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen.
Für den USC spielten: Piossek, Slowik, Wanner, Welsch, Steffens, Zametica, Lovric, Schuh, Hummel, Kabalak, Kwapil