DJK Schwäbisch Gmünd vs. USC Konstanz 2:3 (18:25, 25:17, 25:17, 22:25, 3:15)
Ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen erlebten die Drittligavolleyballerinnen des USC Konstanz am vergangenen Samstagabend im knapp 250 Kilometer entfernten Remstal. Trotz beeindruckendem Start musste sich das dezimierte Team um Cheftrainer Andi Glas durch die Partie kämpfen, bewies am Ende jedoch mentale und spielerische Stärke und nimmt zwei Punkte für die Tabellenwertung mit nach Hause.
Das Personalkarussell hatte sich in der vergangenen Woche gehörig gedreht im USC-Kader: auf gleich drei wichtige Spielerinnen auf der Annahme/Außen Position musste Glas in Schwäbisch Gmünd verzichten. Glas startete mit Maja Wanner im Zuspiel, Britta Steffens auf Diagonal, mit Lisa Spomer und Anni Widmann auf Annahme Außen, Felicitas Piossek und Sandra Bertsch im Mittelblock, sowie Hande Kabalak als Libera.
Mit gewohnter Präsenz und Durchschlagskraft marschierten die USC-Damen durch den ersten Satz. Leichtsinnige Fehler im Aufschlag und kleinere Abstimmungsprobleme sorgten zwar immer wieder für Punktverlust auf USC-Seite, jedoch war der Satzgewinn zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Keine 20 Minuten nach Anpfiff hieß es bereits Satzball für die Konstanzerinnen, die sich verdient den ersten Durchgang mit 25:18 sicherten.
In gleicher Aufstellung begann der zweite Satz, jedoch spielerisch deutlich unrunder. Die DJK-Damen waren wachgerüttelt und nutzen die Unruhe und aufkeimende Unsicherheit durch eine hohe Eigenfehlerquote der Gäste für sich. Über 2:6, 11:17 und 15:23 lief die Glas-Truppe immer einem gewaltigen Rückstand hinterher und so war es keine Überraschung, als Schwäbisch Gmünd den ersten Satzball zum 25:17 und damit zum 1:1 nach Sätzen verwandelte.
In der Satzpause appellierte Glas an sein Team, mehr Ruhe ins Spiel und mehr Kommunikation auf das Feld zu bringen. Doch der Start in Runde drei war erneut sehr holprig: Gut platzierte Aufschläge der Gastgeberinnen setzte die Konstanzer Annahme immer wieder unter Druck (2:6, 5:12). Auch der taktische Wechsel von Franka Welsch für Wanner und Alina Schneider für Kabalak brachte zunächst nicht den gewünschten Rückenwind (7:13, 12:19). Die zweite Auszeit von Trainer Glas und gute Aufschläge von Spomer sollten dann zumindest dafür sorgen, dass die USC-Damen wieder langsam in den Rhythmus fanden, auch wenn der Satz ebenfalls an die DJK ging (25:17).
Mit dem aufkeimenden Schwung gegen Ende des dritten Satzes waren die Konstanzerinnen schlagartig wieder am Start in Satz vier. Druck im Aufschlag und den Angriffen, ein guter Block und starke Abwehraktionen brachten dem USC wieder Sicherheit. Auch wenn sich die DJK immer wieder gegen die Angriffswucht um Steffens und Co. aufbäumte, arbeiteten die Konzilstädterinnen konzentriert Punkt für Punkt ab und siegten mit 25:22.
Der fünfte Satz musste nun die Entscheidung bringen. Glas, sichtlich stolz auf das „Comeback“ seines Teams, sprühte nur so vor Emotionen und Euphorie und konnte diese auch auf seine Spielerinnen übertragen. Mit platzierten Aufschlägen startete Piossek in den Tiebreak und brachte ihr Team mit 6:0 in Führung, ehe Spomer bis zum 10:2 nachlegte. Der Widerstand des DJK Schwäbisch Gmünd war gebrochen, denn die Konstanzerinnen bewiesen den längeren Atem, zeigten endlich die bekannte Spielklasse und einmal mehr ihre mentale Stärke. Der USC machte kurzen Prozess mit 15:3 und damit dem verdienten 3:2 Sieg.
„Wahnsinn, was für ein Spiel! So viele Höhen und Tiefen hatten wir lange nicht mehr- da nicht den Kopf zu verlieren, war eine unglaubliche Teamleistung. Einige Spielerinnen fanden sich heute auf ungewohnten Positionen wieder. Dass da nicht alles auf Anhieb rund läuft, ist nur verständlich. Aber es haben alle mitgezogen, nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft wie die Löwinnen“, lobte Mannschaftsführerin Britta Steffens ihr Team. Für die junge Anni Widmann war es der längste Einsatz auf dem Spielfeld bisher in der dritten Liga: „Am Anfang war ich schon etwas aufgeregt und es hat nicht auf sofort alles geklappt, was ich mir vorgenommen habe. Aber mit der Zeit habe ich mich besser reingefunden und mich über meine Punkte sehr gefreut“. Glas fügte noch hinzu: „Anni hat einen riesigen Sprung gemacht und war so wichtig für das Team- das war eine tolle Leistung! Wir möchten auch andere Jugendspielerinnen Stück für Stück in unser Team nachziehen. Ich bin einfach nur stolz auf die Mädels, wie sie heute mit der Situation umgegangen sind. Auch Lisa und Franka, die die letzten Spiele viel auf Mitte bzw. im Zuspiel/Diagonal eingesetzt wurden, mussten in der Annahme und Außen spielen und haben einen super Job gemacht. Das war einfach nur der Hammer heute- Schwäbisch Gmünd hat uns wirklich viel abverlangt und wir konnten trotz aller personellen Widrigkeiten dagegenhalten.“.
In der kommenden Trainingswoche steht verstärkt noch mal Annahme und Feldabwehr auf dem Plan, bevor am Samstag der TSV Auerbach zu Gast in der heimischen Schänzle Halle ist. Mit Auerbach hat der USC noch eine Rechnung offen, hatte man das Hinspiel doch knapp mit 2:3 verloren.
MVPs: Lisa Spomer (USC Konstanz), Lisa Denzinger (DJK Schwäbisch Gmünd)
USC Konstanz: Bertsch, Glas (T), Kabalak, Piossek, Schneider, Spomer, Steffens (C), Wanner, Welsch, Widmann
DJK Schwäbisch Gmünd: Baur, Bundschuh, Denzinger (C), Haag, Hauber, Hohmann (T), Huber, Körger, Pospielova, Pristl, Rettenmaier, Weber, Zager