Stuttgart-Krimi mit Happy End für Konstanzerinnen

TSV GA Stuttgart – USC Konstanz 1:3 (25:17, 20:25, 22:25, 27:29)

Wenn die Drittligadamen des USC Konstanz auf den Mitkonkurrenten und Vorjahresmeister Stuttgart treffen, sind hart umkämpfte Ballwechsel garantiert. So auch am vergangenen Samstag in der Stuttgarter Hegel Halle, in der eine unglaublich euphorische Stimmung herrschte und selbst die knapp 150 Zuschauer spürten, dass an diesem Abend erneut ein ganz besonderes Spiel stattfinden wird.

Wie zuletzt auch, startete USC-Trainer Andi Glas mit Franka Welsch und Britta Steffens in der Doppelkombination Zuspiel/Diagonal, Pia Fuchs und Lisa Spomer auf Annahme/Außen, Sandra Bertsch sowie Felicitas Piossek im Mittelblock und Hande Kabalak auf der Liberaposition.

Stuttgart ging direkt mit ordentlich Druck im Aufschlag in den ersten Satz. Unsicherheiten in der Annahme, Abstimmungsprobleme und Ungenauigkeiten in den Angriffsschlägen ließen die Konstanzerinnen einem deutlichen Rückstand hinterherlaufen (5:10, 8:15, 10:19).  Auch die taktischen Anweisungen in den zwei Auszeiten ließen die Glas-Truppe vorerst nicht ins Spiel kommen und somit verwandelte Stuttgart den zweiten Satzball zum 25:17.

Sichtlich unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, fand Glas deutliche Worte in der Satzpause: „Wenn wir es nicht schaffen unsere Eigenfehlerquote zu minimieren, fahren wir nach drei Sätzen wieder heim. Ich erwarte mehr Kommunikation und Konzentration auf dem Feld!“. Für den zweiten Satz brachte er zudem Filiz Sarı für auf die Außenposition für die Spomer, die für Bertsch auf Mittelblock Position wechselte. Im zweiten Satz erwachte das Team vom Bodensee aus der anfänglichen Schockstarre und demonstrierte, weshalb es im Tabellenoberhaus logiert. Durch gute Aufschläge von Fuchs, Welsch und Sarı konnten die USC-Damen die Stuttgarter Annahme immer wieder ins Straucheln bringen. Der Block um Piossek und Spomer stand nun besser und Kabalak fischte ein ums andere Mal einen schon am Boden geglaubten Ball heraus. Auch die gefährlichen Angriffsschläge von der Stuttgarter Ex-Bundesliga Spielerin Julia Schäfer, gegen die die Konstanzerinnen zuvor kein Mittel gefunden hatten, konnten nun in Schach gehalten werden. Die kluger Passverteilung ermöglichte es den USC-Damen ebenfalls den großen Stuttgarter Block ausspielen. Mit komfortablem Vorsprung sicherten sich die Konstanzerinnen Satz zwei mit 25:20.

Unverändert startete der USC in Durchgang drei. Nun war auch das zu erwartende Feuer in beiden Teams entflammt. Ein Kopf-an-Kopf Rennen begann, geprägt von langen und spektakulären Ballwechseln. Bis zum Stand von 21:21 konnte sich kein Team absetzen. USC Trainer Glas brachte kurz vor Satzende die junge Anni Widwann für Piossek im Aufschlag, welche unerschrocken und mit gehörigem Druck den Ball ins Spiel und ihr Team direkt zwei Punkte in Führung brachte. Mit dem Moment auf ihrer Seite entschieden die USC-Damen auch den dritten Satz mit 25:22 knapp für sich.

Doch so schnell wollten sich die Gastgeberinnen aus der Landeshauptstadt nicht geschlagen geben. Auch wenn der USC den besseren Start im vierten Satz erwischte, legte der TSV doch noch mal eine Schippe drauf und nutzte die Konstanzer Unkonzentriertheit für sich (10:8, 17:10). Erst ein kurzer taktischer Wechsel von Widmann für Fuchs, konnte den Lauf der Gastgeberinnen stören und rüttelte die Konzilstädterinnen wieder wach. Sichtlich beeindruckt von dem neuaufkeimenden Kampfgeist der Gäste, fand der TSV kein probates Mittel gegen die Angriffswucht der Konstanzerinnen, die zum 23:23 ausglichen. Nach jeweils zwei Matchbällen auf beiden Seiten verwandelte letztlich Konstanz‘ Franka Welsch den dritten Matchball für den USC zum 29:27 und damit hart erkämpften 3:1 Sieg.

„Ich kann noch gar nicht fassen, was da gerade passiert ist! Die Mädels waren einfach so unfassbar stark, vor allem vom Kopf!“, fand Trainer Glas kaum Worte nach diesem Krimi. Außenangreiferin Pia Fuchs resümierte jedoch mit einem zufriedenen Lächeln zusammen: „Irgendwann ist der Knoten geplatzt im vierten Satz. Wir hatten nur noch Lust zu spielen und haben nicht mehr über den Punktestand nachgedacht. Siehe da- plötzlich lief es wie am Schnürchen. War ja klar, dass es eine spannende Partie werden wird.“

Mit diesem Sieg festigten die USC-Damen den zweiten Tabellenplatz und sind dem Spitzenreiter Waldgirmes weiterhin dicht auf den Fersen.

Die Konstanzerinnen haben jetzt erst einmal eine kleine Verschnaufpause, ehe sie am 9. Dezember im letzten Spiel des Jahres in der heimischen Schänzle Halle den SSC Bad Vilbel empfangen.

USC Konstanz: Bertsch, Fuchs, Glas (T), Kabalak, Piossek, Sarı, Schneider, Spomer, Steffens (C), Wanner, Welsch, Widmann

TSV GA Stuttgart: Borchert, Fischer, Jäckle, Koch, Müller, Riegert, Schäfer (C), Trautmann, Zimmermann

MVP USC Konstanz: Britta Steffens

MVP TSV GA Stuttgart: Nadja Jäckle

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